Die Eismandln

Vor längerer Zeit, wohnten auf den Bergen im Zillertal die Eismandln. Sie waren seltsame Geschöpfe mit langen weißen Bärten, Nasen wie Eiszapfen und kleinen Augen die wie Schneekristalle blitzten. Die Eismandln trugen graue Joppen und hatten grüne Hüte auf dem Kopf.

Wie es kam besuchten drei von ihnen einen Senn einmal bei Nacht, als er schon auf seiner Pritsche lag. Er sah sie durch die geschlossene Tür kommen und Sie standen vor seiner Pritsche. Die drei sahen ihn traurig an und verkündeten ihm, dass sie nun diese Alm für immer verlassen würden. Dann verschwanden sie ebenso plötzlich, wie sie gekommen waren.

Am nächsten Tag in der Früh hatte der Senn die Begegnung mit den Mandln bereits vergessen. Aber, im nächsten Winter, sollte er ihnen noch einmal begegnen und dies kam so: Der Senn sollte einen Rucksack mit Proviant auf eine Almhütte tragen und begann mit dem mühsamen Aufstieg und kam langsam immer höher und höher und auch immer weiter in die Schneefelder hinein.

Mittlerweile wurde es finster und kalter Wind kam auf. Müde geworden rutschte der Senn auf einer Wurzel aus und sauste ein langes Stück den Hang hinunter. Dort blieb er mit eine wenig Glück in einer Schneewechte stecken. Er wusste nicht mehr wo er war und fand seinen Weg nicht mehr.

Erschöpft setzte er sich in den Schnee. Inzwischen war es bitterkalt geworden und die Sterne funkelten am Himmel. Da kamen plötzlich die Eismandln wieder. Sie tanzten um den Senn herum, wärmten ihn mit ihrem Atem und ermunterten ihn weiter zu gehen. Kurzum nahm der Senn seine ganze Kraft zusammen und kletterte den Hang wieder hinauf und sah plötzlich den Hüttenwirt mit seiner Familie, die verzweifelt nach ihm suchten.

Der Senn bekam sogleich ein herzhaftes Essen in der Hütte und in kurzer Zeit ging es ihm wieder gut. Nach dem Essen, erzählte er den Wirtsleuten von seinem Erlebnis mit den Eismandln und das er ihnen sein Leben verdanke. In der Folge kam es jedoch so, dass seit damals niemand mehr die Eismandln je wieder gesehen hat.